I believe I can fly

Montag, 21.03.2016

Hallo Hallo ich bin's endlich mal wieder ?

Mein Titel heute sagt eigentlich schon alles über die letzten 3 Wochen. In den meisten Fällen meine ich es positiv, ein, zwei Mal aber auch negativ.
Okay. Also das negative vor Weg. JA! Es sind wirklich schon über drei Wochen seit meinem letzten Eintrag  vergangen. Nur habe ich hier nicht das Gefühl dass ich fliege, sondern eher die Zeit. Leider. Denn ehrlich, es ist hier soooo schön und alle sind soooo nette, dass ich hier nicht weg will. Und da kommt auch das zweite (halb)negative Fliegen zur Sprache. In schon 2,5 Wochen fliege ich nach Johannesburg. Das Negative ist, dass ich alle meine neuen Freunde hier zurücklassen muss. Und ich werde auch Kapstadt mit seinen unzähligen Freizeitaktivitäten vermissen. Aber natürlich  bin ich auch schon sehr gespannt auf das Wildlife Projekt. Auf das habe ich mich nämlich vor meiner Reise hier her am meisten gefreut.
Genug von negativer Energie. Ich jammer aber auch auf sehr hohem Niveau. Denn negativ waren meine letzten 3 Wochen hier sicher nicht.
Auf der Arbeit gab es ordentlich Arbeit zu tun. Auf einer kleinen Insel, die im Reservat liegt, sind wir zur Zeit dabei ein neues Camp zu bauen. Dort hab ich z.B. mitgeholfen Löcher für die Pfeiler der Hütten zu buddeln. Außerdem habe ich eine Woche bei den Elands (Antilopen) gearbeitet. Wir sollten einen Zaun bauen, der vor dem Tor steht, damit de sturen Elands nicht immer das Tor blockieren. Das haben wir nach 3 Tagen schwerster Arbeit auch endlich hinbekommen. Und damit ihr mich nicht auslacht und seht wie klein der Zaun im Verhältnis zur Bauzeit ist, hänge ich hier kein Foto ran. Aber zu unserer Verteidigung: wir mussten alte, schon  benutzte, verformte und rostige Nägel benutzen, die einfach nicht durch's  Holz wollten und wir hatten nicht genug Nägel, weshalb wir ein paar Mal auf neue warten mussten. Und nicht zu vergessen ist die Hitze. Bei 30°C in der prallen Sonne macht es die Arbeitsumstände nicht einfacher. Aber als er dann fertig war: hui was für ein Gefühl zu sehen was man selber erschaffen hat. Das macht einen wirklich stolz. Und ich hab mich fast gefühlt als könnt ich alles tun, sogar fliegen.
Dann habe ich 4 Tage mit Nina (Eine Freiwillige aus Brasilien) auf die Elands aufgepasst, da die zuständigen Personen auf einer Schulung waren. Im 5 Minutentakt muss protokolliert werden was die Tiere fressen. Dieses Projekt gibt es erst seit Oktober und es soll herausgefunden werden, ob die Elands überlebensfähig in der Natur rund um Kapstadt sind und eventuell ausgewildert werden können. Wer weiter Informationen sucht kann auf Facebook das Gantouw Projekt liken ?
Aufregend war es auch als die Elands durch's Schilf ins Wasser gerannt sind und verschwunden waren. Nina und ich sind doch etwas in Panik geraten, weil wir sie des Schlammes wegen nicht verfolgen konnten und sie plötzlich verschwunden waren. Tja, da haben wir uns wohl wirklich gewünscht fliegen zu können. Nach einer Stunde und viel Geduld kamen sie dann endlich wieder und wurden auch glücklicherweise nicht von den im Wasser lebenden Hippos entdeckt.
Für weitere 4 Tage haben wir in Boulder's Brach gearbeitet. Dort leben drei Pinguinkolonien. Unsere Aufgaben waren z.B. pinguine aus der Stadt wieder zum Strand bringen. Beim patrouillieren am Strand, um aufzupassen, dass die Touris nicht in abgesperrte Gebiete einfallen, haben wir auch gerne mal den Pinguinen beim schwimmen zu gesehen.


An den Wochenenden waren wir einmal surfen. I believe I can fly habe ich da auch gedacht, allerdings als ich noch während ich in der Hocke war vom Brett gefallen bin. Höher als Hocke habe ich es dann auch nicht mehr geschafft. War vielleicht auch die Beule am Kopf, Schürfwunde am Bauch und einem Liter Salzwasser in meinem Magen zu Schulden. Das muss man halt auf sich nehmen, wenn man zu geizig für Surfstunden ist. Immerhin wurde ich von keinem Hai angegriffen. Aber ein Indianer kennt keinen Schmerz und deshalb geht es morgen wieder los. Diesmal aber mit Neoprenanzug und langem Surfboard. Das soll leichter sein. Ich werde berichten!

Einen Tag war ich natürlich auch am Kap der guten Hoffnung, einen haben wir den Tafelberg bestiegen. Und einen Abend habe ich mich meiner Angst gestellt. Wir waren im national museum und dort gab es eine Spinnenausstellung. Ohne zu zögern bin ich da also zu diesem Mann mit den Spinnen gegangen und habe mir die größte von ihnen auf die Hand setzen lassen. Ich glaube sowohl die Spinne, als auch ich haben uns gewünscht wir könnten schnell weg fliegen. Wenn ich sage, ich habe jetzt weniger Angst vor Spinnen müsste ich lügen. Denn nun weiß ich, dass sie Krallen haben, nicht auf meine Handfläche passen, verdammt haarig  und schnell sind. Aber einen Versuch war es wert und ganz vielleicht habe ich keine Angst mehr vor unseren heimischen, winzigen Spinnen.


Und nun zu meinem bisherigen Highlight. Eigentlich war das schon für Samstag geplant, da wurde es allerdings abgesagt. Deshalb habe ich es für heute früh um 8 während die meisten von euch noch geschlafen haben noch einmal gebucht. Denn ich war paragliden. Ich glaube dazu muss ich nicht viel sagen, außer: wenn man Kurven fliegt, ist es besser als Achterbahn fahren! Und natürlich ist die Aussicht atemberaubend schön. Dafür stehe ich gerne wieder um halb 6 auf.
Ein paar Mal dachte ich, ich küsse gleich den Berg, aber wie ihr seht, lebe ich noch. I believe I can fly.



Nächste Woche habe ich Urlaub und machen einen Kurztripp auf die Garden Route.

Bis dahin
Eure Laureen 😀